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Traubenzucker

Auf der Blutzucker-Achterbahn zu besserer Konzentration

Man nutzt ihn als eine Art Nervennahrung, um vor einer Prüfung für einen ordentlichen Energieschub zu sorgen. Wo steckt Traubenzucker drin, wie wirkt er und warum kann er Ihren Körper auch durcheinander bringen?


Traubenzucker (Glukose) ist ein Monosaccharid, zählt zu den einfachen Kohlenhydraten und liefert rund 400 Kalorien pro 100 g. Glukose ist eigentlich die häufigste Zuckerart und wird heute industriell aus Mais- und Weizenstärke hergestellt. Traubenzucker ist nicht nur ein Grundbaustein für viele andere Zuckerarten, sondern auch ein wichtiger Baustein für zahlreiche Körpervorgänge.


Unser Gehirn und einige andere Körperorgane benötigen Glukose, um funktionieren zu können – sie ist einer der wichtigsten Energielieferanten und ohne sie könnte man sich weder bewegen noch denken. Alleine das Gehirn braucht täglich bis zu 140 g Glukose. Darüber hinaus werden aus Zuckerketten und anderen Molekülen Glykokonjugate gebildet, welche eine wichtige Rolle für das Immunsystem spielen und der Kommunikation und Anhaftung von Körperzellen untereinander dienen. Nimmt man „künstlichen“ Traubenzucker in konzentrierter Form zu sich, wird er direkt vom Darm ins Blut geleitet und der Blutzucker steigt rasch: so bekommt das Gehirn schnell neue Energie. Anders ist es, wenn der Körper Glukose aus der Nahrung aufnimmt: hier ist der Traubenzucker in langkettigen Kohlenhydraten „verpackt“. Die Zuckerketten werden durch den Speichel im Mund aufgespalten, danach kommen noch Enzyme von Bauchspeicheldrüse und Dünndarmzellen ins Spiel, um Mehrfachzucker in Einfachzucker (Glukose) aufzuspalten. In diesem Fall muss der Körper also arbeiten, bis er an die Energie der Glukose kommt. Diese Energie wird verzögert freigesetzt: der Traubenzucker gelangt nicht sofort in unseren Blutkreislauf. Dies lässt den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen – und auch so langsam sinkt er danach wieder ab. Hier gilt: je schneller der Blutzucker steigt, desto schneller sinkt er. Der Zuckerschub nach der Einnahme von künstlichem Traubenzucker resultiert später in einem fast genauso schnellen Konzentrations- und Leistungstief und Heisshungerattacken.



Nach dem Verzehr von Kohlenhydraten dauert es länger, bis der Blutzucker steigt, und der konzentrierte Traubenzucker lässt den Blutzuckerspiegel rasch in die Höhe steigen



Die Bauchspeicheldrüse beobachtet und registriert wie ein Wächter den Glukosegehalt des Blutes. Dabei spielt die enge Zusammenarbeit von zwei Hormonen eine grosse Rolle: Insulin und Glukagon. Sobald der Blutzuckerspiegel ansteigt, wird Insulin ausgeschüttet, um beim Transport der Glukose aus dem Blut zu den Körperzellen zu helfen. Es sorgt dafür, dass Glukose aufgenommen und als Energie genutzt wird oder als Glykogen in der Leber gespeichert wird. Das bewirkt die Senkung des Blutzuckerspiegels. Sinkt der Blutzuckerspiegel, wird Glukagon ausgeschüttet. Es bewirkt die Steigerung des Blutzuckerspiegels. Das ist besonders wichtig in Notzeiten, wenn keine Nahrung zugeführt wird: Glukagon mobilisiert Glukose aus körpereigenen Zuckerspeichern. Unser Körper kann sogar selbst Zuckermoleküle produzieren, indem er körpereigenes Eiweiss umbaut. Dieser Prozess wird Glukoneogenese genannt und erfolgt mit Hilfe der Nieren und der Leber, welche auch der wichtigste Glukosespeicher des Körpers ist. Ausser der Leber wird Glykogen auch in den Muskeln gespeichert, daher verfügen Sportler über einen grösseren Speicherplatz für Glukose als andere Menschen. Diese Brennstoffreserve unseres Körpers beträgt bis zu 400 g und bei Ausdauersportlern bis zu 600 g.

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Wie können Sie von diesem Brennstoff profitieren und was sollten Sie beachten? Das erfahren Sie hier.



  • Am besten versorgen Sie Ihren Körper mit genügend Glukose aus Nahrungsquellen. Als Faustregel gilt eine Ernährung mit 45 bis 60% Kohlenhydraten aus langsam verwertbaren Lebensmitteln, um Blutzuckersprünge zu vermeiden.


  • In seiner natürlichen Form kommt Traubenzucker in Brot, Reis, Nudeln, Kartoffeln, Honig, Früchten und Fruchtsäften vor.


  • Obwohl Früchte viel Glukose enthalten, müssen nach dem Verzehr neben Traubenzucker auch Wasser, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe aufgenommen werden. Daher dauert die Aufnahme der Glukose länger an als bei Fruchtsäften und Honig, wo sie sehr hoch konzentriert ist und schneller ins Blut gelangt.


  • Beachten Sie, dass der zusätzliche Energieschub durch die Einnahme des reinen Traubenzuckers im Schnitt 20 Minuten dauert. Diesen kurzfristigen Turbo können Sie zwar in Prüfungssituationen gezielt nutzen. Der häufige Missbrauch der Blutzucker-Achterbahn ist aber für unseren Körper nicht gesund.


  • Ein Zuviel an Zucker oder Glukose erhöht das Risiko, an Diabetes zu erkranken und liefert überschüssige Kalorien, welche schnell in Fett umgewandelt werden und in Übergewicht resultieren.


  • Purer Traubenzucker kann für Diabetiker lebenswichtig sein. Droht eine Unterzuckerung oder wurde zu viel Insulin gespritzt, kann man mit Glukose gegensteuern. Doch da der Glukose-Stoffwechsel bei Diabetikern gestört ist und der Traubenzucker nicht mehr ausreichend verwertet werden kann, ist für die Betroffenen im Alltag die Ernährung mit langkettigen, langsam verdaulichen Kohlenhydraten empfohlen.


  • Sie können Traubenzucker für den Notfall immer in der Tasche haben, doch achten Sie darauf, dass er im Bedarfsfall nur sparsam eingesetzt werden sollte. Um bei Stress einem Leistungstief vorzubeugen, werden vier bis sechs kleine Mahlzeiten mit komplexen Kohlenhydraten über den Tag verteilt empfohlen.



Traubenzucker sorgt für die nötige Kraft und Konzentration – vorausgesetzt, dass dieser wichtige Energielieferant in gesunden Massen verzehrt wird!


Fakten zum Thema

  1. Wissenschaftler der Technischen Universität München und des Massachusetts Institute of Technology haben eine Glukose-Brennstoffzelle entwickelt, welche Zucker in Elektrizität umwandelt. Sie wollen den Zucker im Körper als Energie für medizinische Implantate nutzen.
  2. In der Chemie ist Traubenzucker unter der Formel C6H12O6 bekannt. Fachsprachlich bezeichnet man ihn als Glukose, es gibt auch die veraltete Bezeichnung Dextrose.
  3. Glukose wurde erstmals 1792 von Johann Tobias Lowitz in Weintrauben entdeckt, daher erhielt diese Zuckerart den Namen „Traubenzucker”. In 1838 wurde er in „Glukose” umbenannt.




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