Bore-out

Wenn Langeweile krank macht

Dieses psychologische Phänomen gewann erst in den letzten Jahren an Bedeutung: Bore-out, wenn man unter Langeweile und Unterforderung im Job leidet. Ein Bore-out wird als quälend und beeinträchtigend empfunden. Warum ist das so und was hilft?


Bore-out ist eine Art Erschöpfungsdepression: man fühlt sich ständig antriebsschwach und erschöpft und kann sich nur schwer überwinden, zu arbeiten oder einfachen alltäglichen Pflichten nachzugehen. Es kommt häufig zu Niedergeschlagenheit und Schlafstörungen. Obwohl Burn-out und Bore-out ähnliche Symptome haben, stehen unterschiedliche Entstehungsgründe dahinter. Vom Bore-out sind in der Regel leistungsorientierte, gut ausgebildete Menschen betroffen. Die Ursache eines Bore-out liegt in ständiger qualitativer und quantitativer Unterforderung im Job, wobei im ersten Fall man zu wenig zu tun hat und im zweiten Fall man Arbeiten erledigt, bei denen man seine Fähigkeiten nicht nutzen kann. Die Betroffenen möchten etwas leisten und bewirken, können es aber nicht und fühlen sich wertlos. Neben der sinkenden Leistung steigt die gesundheitliche Belastung an. Nicht selten geht ein Bore-out-Syndrom mit psychosomatischen Problemen einher: Magen- oder Kopfschmerzen, Tinnitus oder Schwindel und mit anderen Stress-Symptomen, die auch bei Überforderung häufig auftreten.


Fühlt man sich lange unterfordert und gelangweilt, hat man keine Interesse an Arbeit mehr. Der Job kann sogar nerven. Doch die Betroffenen glauben, dass keiner merken soll, wie wenig zu tun ist, und versuchen so zu tun, als wären sie extrem beschäftigt. Sie häufen den Arbeitsplatz mit Dokumenten über und schieben Überstunden. Sie sehen keinen tieferen Sinn in ihrer Arbeit und fühlen sich unglücklich. Das alles verstärkt die Langeweile noch.



Was tun, wenn Sie unter Bore-out leiden? Wir haben für Sie die besten Tipps gesammelt.

• Falls möglich, versuchen Sie den Arbeitsplatz oder die berufliche Tätigkeit zu wechseln, die Sie als belastend empfinden. Manchmal kann ein vertrauliches Gespräch über die Situation mit Ihrem Chef helfen.
  
  


• Checken Sie Ihre alten To-Do-Listen. Vielleicht wollten Sie etwas schon immer machen – jetzt ist die Zeit dazu. Überarbeiten Sie Ihre Workflows oder erstellen Sie Vorlagen für Dokumente.
  
  


• Suchen Sie nach Tutorials in Ihrem Fachbereich und nutzen Sie diese Chance um Ihr Wissen zu vervollständigen und sich in allgemeinen Fähigkeiten fortzubilden. Ausserdem kann solch eine Weiterbildung die Tür zu einem neuen Aufgabenbereich öffnen.
  
  


• Nutzen Sie diese Zeit um aufzuräumen: sortieren Sie Ihre Unterlagen und misten Sie Ihren Desktop aus.
  
  


• Überlegen Sie, wie Sie Ihre Arbeit schneller und effizienter machen können. Vielleicht haben Sie ein Projekt und können dieses Ihrem Chef vorschlagen. Oder Sie können ihm Vorschläge machen, wie Sie Ihre Fähigkeiten besser nutzen und welcher Weise der Job umgestaltet werden könnte. Erinnern Sie sich daran, welchen Sinn Ihre Arbeit hat.
  
  


• Falls Sie unter einem niedrigen Selbstwertgefühl leiden und sich immer wieder klein machen, richten Sie sich neu aus: erkennen Sie das Problem und nehmen Sie die Situation in die Hand.
  
  


• Treiben Sie Sport – besonders gut sind herausfordernde Sportarten. Suchen Sie sich anspruchsvolle Hobbys. Sie können etwas Neues lernen, zum Beispiel eine Fremdsprache oder ein Musikinstrument spielen.
  
  


• Bei depressiven Zuständen können Sie zu pflanzlichen Mitteln wie zum Beispiel Johanniskraut greifen. Doch konsultieren Sie am besten Ihren Arzt vor der Einnahme.
  
  


• Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen und unterstützen Sie Ihren Körper mit Vitaminen und Mineralien, die ihm neue Kräfte zur Verfügung stellen.
  
  

Mit diesen Tipps werden Sie die lästige Langeweile schnell los!