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Aminosäuren

Diese Bausteine des Lebens müssen Sie zu sich nehmen

Diese intelligenten organischen Verbindungen werden für alle Körperfunktionen benötigt: Aminosäuren sind an der Signalübertragung im Gehirn beteiligt, transportieren und speichern Nährstoffe, steuern die Hormonbildung und viele Stoffwechselvorgänge. Was sind Aminosäuren und welche Funktionen erfüllen sie im Körper?


Unsere Zellen, Muskeln und Gewebe bestehen zu einem grossen Teil aus Aminosäuren. Aminosäuren sind stickstoffhaltige organische Verbindungen, welche an fast allen Stoffwechselvorgängen beteiligt sind. Aus Aminosäuren werden Proteine, Hormone und Neurotransmitter gebildet. Alle Aminosäuren haben die gleiche Struktur: ein zentrales Kohlenstoffatom und vier verschiedene Anhänge (eine Aminogruppe, eine Carboxylgruppe, ein Wasserstoffatom und eine Seitenkette). Die Art der Seitenkette bestimmt die Art der Aminosäure.


Es gibt proteinogene und nicht-proteinogene Aminosäuren. Proteinogen bedeutet Protein bildend. Es gibt nur 21 proteinogene Aminosäuren und Hunderte von nicht-proteinogenen Aminosäuren, welche verschiedene Aufgaben im Körper haben – darunter zum Beispiel der Neurotransmitter GABA, der als Wirkstoff gegen innere Unruhe eingesetzt wird. Proteinogene Aminosäuren schliessen sich zu Ketten zusammen, um Proteine zu bilden. Besteht eine solche Kette aus weniger als 100 Aminosäuren, spricht man von einem Peptid. Bei mehr als 100 Aminosäuren wird die Kette als Protein bezeichnet.


Wenn wir eiweisshaltige Produkte zu uns nehmen, gelangen die Proteine in unseren Körper, wo sie bei der Verdauung in einzelne Aminosäuren aufgespalten werden. Diese Aminosäuren werden über die Darmschleimhaut ins Blut aufgenommen. Jetzt kann unser Körper aus einzelnen Aminosäuren selbst die Proteine aufbauen, die er braucht. Ausserdem findet in unserem Körper ständig eine Art Recycling statt: Bereits vorhandene Proteine werden abgebaut, in einzelne Aminosäuren zerlegt, erneuert und immer wieder neu zusammengesetzt. Etwa die Hälfte der Aminosäuren gelangt in die Leber, wo zahlreiche körpereigene Proteine produziert werden. Der Rest dient der Nährstoffaufnahme und der Abwehr von Krankheitserregern direkt in der Darmschleimhaut oder dem Aufbau und der Regeneration von Muskeln und anderem Gewebe.



Aminosäuren sind die Bausteine der Proteine, sie regulieren den Transport aller Nährstoffe, beeinflussen die Organfunktionen und spielen eine wichtige Rolle bei der Regeneration von Haut, Haaren, Muskeln und Knochen nach Verletzungen



Je nach Konfiguration unterscheidet man L-Aminosäuren und D-Aminosäuren. Diese Zuordnung hängt von ihrer räumlichen Anordnung ab: Bei den L-Aminosäuren befindet sich die Aminogruppe links vom zentralen Kohlenstoffatom, die D-Aminosäuren sind spiegelbildlich aufgebaut. Alle Protein bildenden Aminosäuren liegen in L-Konfiguration vor. Neun Aminosäuren kann unser Körper nicht selbst herstellen, sie werden als unentbehrlich (essentiell) bezeichnet und müssen mit der Nahrung aufgenommen werden. Das sind Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan, Valin und Histidin. Früher wurde Histidin als semi-essentielle Aminosäure klassifiziert. „Semi” kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „halb”. Normalerweise kann unser Körper diese Aminosäuren selbst produzieren, aber in bestimmten Situationen ist die Eigenproduktion nicht ausreichend. Es gibt auch entbehrliche (nicht essentielle) Aminosäuren, deren Aufnahme über die Nahrung nicht unbedingt notwendig ist. Zu den entbehrlichen und semi-essentiellen Aminosäuren zählen Alanin, Arginin, Asparagin, Asparaginsäure, Cystein, Glutamin, Glutaminsäure, Glycin, Prolin, Serin, Selenocystein und Tyrosin.


Rindfleisch, Fisch, Geflügel, Eier und Milch enthalten vollständige Proteine, welche alle essentiellen Aminosäuren in ausreichender Menge liefern. Hülsenfrüchte, Getreide und grünes Blattgemüse enthalten Aminosäuren, aber nicht alle essentiellen Aminosäuren. Fehlt unserem Körper auch nur eine Aminosäure, wird die Funktion aller Proteine beeinträchtigt. Neuere Forschungen haben gezeigt, dass die tägliche Zufuhr von Aminosäuren wichtig ist, um eine optimale körperliche Leistungsfähigkeit zu erreichen, Alterungsprozesse zu verlangsamen und den Körper vor schädlichen Einflüssen zu schützen. Ein langfristiger Mangel an Aminosäuren führt zu verschiedenen Symptomen wie Appetitlosigkeit, verminderter Nährstoffaufnahme, Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit, hormonellem Ungleichgewicht, Müdigkeit, Libidoverlust, vermehrter Ansammlung von weissem Fettgewebe und verminderter Synthese von Neurotransmittern.

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Hier erfahren Sie mehr über alle essentiellen Aminosäuren und wie sie im Körper funktionieren.



  • Als BCAA werden sogenannte “Branch-Chain Amino Acids” (Isoleucin, Leucin und Valin) bezeichnet. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Regeneration und Erhaltung des Muskelgewebes und ihr Anteil an den Muskelproteinen beträgt etwa 35%. Sie senken die Cortisolausschüttung und fördern die Ausschüttung des Wachstumshormons. Dies regt nicht nur die Muskeln, sondern auch Knochen und Knorpel zum Wachstum an. Beim Ausdauer- und Kraftsport verwendet unser Körper diese drei Aminosäuren zur Neubildung von Glucose. Darüber hinaus aktivieren sie Killerzellen des Immunsystems. Um die BCAA richtig aufnehmen zu können, benötigt unser Körper ausreichend Vitamin B6, Vitamin B5 und Biotin.


  • Lysin ist ein wichtiger Gegenspieler der entbehrlichen Aminosäure Arginin: Arginin fördert Herpesinfektionen, Lysin bewirkt das Gegenteil. Als Baustein von Transportproteinen im Blut, Hormonen, Enzymen, Kollagen und anderen Strukturproteinen der Haut, Sehnen, Knochen und Blutgefässe sorgt Lysin im ganzen Körper für die Stabilität des Bindegewebes und wirkt Gefässschäden entgegen. Auch die Kalziumaufnahme im Darm wird durch Lysin gefördert. Darüber hinaus ist diese Aminosäure an der Bildung von L-Carnitin beteiligt, welches für die Fettverbrennung und Energiegewinnung wichtig ist.


  • Methionin ist eine wichtige Schwefelquelle. Diese Aminosäure hemmt das Bakterienwachstum im Urin, hilft Schwermetalle auszuscheiden und wird benötigt, um Selen aufzunehmen. Methionin wird im Körper zur Herstellung des Stresshormons Adrenalin, des Strukturproteins Keratin, der Aminosäuren Taurin und Cystein sowie der vitaminähnlichen Substanz L-Carnitin benötigt.


  • Phenylalanin ist die Vorstufe der entbehrlichen Aminosäure Tyrosin und ist somit an vielen Körperprozessen beteiligt. Tyrosin benötigt unser Körper zur Bildung der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin, der Schilddrüsenhormone T3 und T4, des Botenstoffs Dopamin sowie des Hautpigmentfarbstoffs Melanin. Es wird vermutet, dass Phenylalanin bei der Behandlung von Depressionen helfen kann, da Dopamin Glücksgefühle auslöst.


  • Threonin macht 30% des Aminosäurengehalts der Darmschleimhaut aus. Diese Aminosäure ist ein wichtiger Bestandteil der schützenden Schleimstoffe, der Muzine, und dient als Klebstoff, um Schäden an den Gefässwänden zu reparieren. Da es die Risse in den Gefässwänden glättet, können sich dort keine Cholesterinablagerungen bilden. Ausserdem kann unser Körper aus Threonin die semi-essentiellen Aminosäuren Glycin und Serin, Kollagen und Antikörper herstellen. Um optimal wirken zu können, benötigt Threonin eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D, Vitamin B3 und Vitamin B6.


  • Tryptophan ist ein Ausgangsstoff für die Bildung des Neurotransmitters Serotonin. Da aus Serotonin das Schlafhormon Melatonin entsteht, spielt Tryptophan eine wichtige Rolle bei der Regulation des Schlaf- und Wachrhythmus, der Stimmungslage, des Appetitverhaltens und der Schmerzwahrnehmung. Tryptophan ist auch die Vorstufe von Vitamin B3 und wird für eine gesunde Funktion der Darmschleimhaut benötigt.


  • Histidin ist an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Diese Aminosäure ist ein Bestandteil von Muskelproteinen, Hämoglobin und Ferritin. Als Ausgangsstoff für die Bildung des Botenstoffes Histamin hilft es, Krankheitserreger und Allergene zu bekämpfen und die Immunabwehr zu unterstützen. Histidin fördert die Reparatur von geschädigtem Gewebe und verbessert die Aufnahme von Zink im Darm.


  • Es ist zu beachten, dass nicht alle eiweisshaltigen Lebensmittel ein ausgewogenes Verhältnis an Aminosäuren aufweisen. Eine unausgewogene Ernährung kann daher zu einem Mangel an Aminosäuren führen.


  • Bei Bedarf ist eine Supplementierung mit Aminosäuren in Form von Tabletten oder Pulver möglich. Nahrungsergänzungsmittel mit Aminosäuren sollten auf nüchternen Magen eingenommen werden. Dadurch werden Wechselwirkungen mit anderen Proteinen vermieden und die Wirksamkeit optimiert. Sehr hohe Dosen werden auf mehrere Tagesrationen verteilt.



Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und supplementieren Sie bei Bedarf Aminosäuren, damit Ihr Körper immer optimal versorgt ist und Sie sich rundum wohl und leistungsfähig fühlen!


Fakten zum Thema

  1. Die Aminosäure mit der einfachsten Struktur ist Glycin. Bei dieser Aminosäure besteht die Seitenkette aus nur einem Wasserstoffatom.
  2. Es gibt nur 21 Aminosäuren, aus denen Proteine aufgebaut werden. Aus diesen Aminosäuren können aber etwa 100.000 verschiedene Proteine entstehen.
  3. Der tägliche Bedarf an Aminosäuren ist bei kleinen Kindern um ca. 90% höher als bei Erwachsenen.
  4. Etwa 14 bis 18% des Körpers eines gesunden, schlanken Erwachsenen besteht aus Proteinen.
  5. Eine Zelle kann sehr schnell Proteine herstellen, wenn alle essentiellen und nicht essentiellen Aminosäuren in ausreichender Menge vorhanden sind. Diese Fähigkeit ist im Erbgut der Zelle bereits vorprogrammiert.




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